Fiktion einer Nicht-Einreise zeigt Mischa Leinkauf bei dem Übergang der nicht-sichtbaren Grenzen auf dem Meeresgrund zwischen Israel und Jordanien bzw. Ägypten im Roten Meer sowie der spanischen Enklave Ceuta und Marokko in der Straße von Gibraltar. Die jeweiligen Regionen sind durch Grenzanlagen militärisch bewacht und gesichert, ihre Zäune ragen an den Ufern teils 30 Meter ins Wasser. Dahinter eröffnet sich eine Landschaft, dem sich die visuelle Abschottung geschlagen geben muss: Das Meer. Durch das Verlassen des Landwegs spürt Leinkauf den nationalen Zwischenräumen nach. Dort, wo systematische Lücken entstehen, legt er performativ die Absurdität von Kontrollsystemen offen. Statt die Architekturen der Abschottung einzureißen, überwindet Leinkauf in der dystopisch anmutenden Ruhe und Weite des Meeres spazierend die Grenzen der Regionen und eröffnet einen Raum der absoluten Freiheit.